powered by Motorsport.com
  • 13.08.2014 12:16

Jaguar F-Type Project 7: Im Geiste des D-Type

Die bislang extremste Variante der F-Type-Reihe ist auf 250 Exemplare limitiert - die 575 PS des Supercharged-V8 erlauben bis zu 300 km/h Höchstgeschwindigkeit

(Motorsport-Total.com/Auto-Medienportal) - Jaguar Land Rover will dieses Jahr Pebble Beach rocken: Am Donnerstag, 14. August 2014, das Unternehmen bei einer Kick-off-Party zum berühmten kalifornischen Concours d'Élegance im noblen Pebble Beach und Tennis Club drei Premieren zeigen: den den 550 PS starke Range Rover Sport SVR, den erste von sechs Nachbauten des legendären E-Type Lightweight von 1963 und die amerikanische Version des limitierten F-Type Project 7 präsentiert. Während des gesamten Wochenendes werden die Neuheiten bei Events rund um den Concours und auf der Rennstrecke von Laguna Seca gezeigt.

Titel-Bild zur News: Jaguar Project 7

Jaguar Project 7 Zoom

In 8 Minuten und 14 Sekunden absolvierte kürzlich der leistungsstärkste Land Rover den Ritt über die legendäre Nordschleife des Nürburgrings und trug sich als Rekordhalter für SUV in die Bestenliste des Eifel-Kurses ein. In der Sonne Kaliforniens zeigt Jaguar Land Rover das 404 kW / 550 PS starke Modell erstmals ohne Tarnung. Der weiterentwickelte 5,0-Liter-Kompressor-V8 des Rekordjägers schickt nochmals 29 kW / 40 PS mehr als beim Supercharged auf die beiden angetriebenen Achsen.

Auch die bislang extremste Variante der F-Type-Reihe - das F-Type Project 7 - präsentiert sich in Pebble Beach. Wie sein Vorgänger im Geiste - dem Jaguar D-Type - handelt es sich beim F-Type Project 7 um einen radikal offenen zweisitzigen Roadster, natürlich im typischen Jaguar-Grün der D-Types. Er wird das erste Produkt der gerade neu installierten Special Operations Divison (SOD) sein, in der rund 150 Mitarbeiter Serienfahrzeuge an die Wünsche der Kunden anpassen sollen in Richtung Leistung oder Luxus oder auch nur als Einzelstück für Sammler. Im Frühjahr sollen die ersten Project 7 der streng auf 250 Exemplare limitierten Auflage ausgeliefert werden. Für den deutschen Markt sind 20 Exemplare reserviert.

Ein aerodynamisch verkleideter "Höcker" zitiert den D-Type

Als schnellstes Jaguar Serienmodell wird F-Type Project 7 von einer auf 423 kW / 575 PS gesteigerten Version des Supercharged-V8 angetrieben. Die 25 Zusatz-PS gegenüber dem sonst leistungsstärksten Acht-Zylinder-Supercharged-Motor mit fünf Litern Hubraum sind nicht das stärkste Argument für den Project 7, der den Sprint von 0 auf 100 km/h in 3,9 Sekunden erledigt haben soll.

Der Project 7 wurde in der Höchstgeschwindigkeit - wie alle starken Jaguar - auf 300 km/h beschränkt, soll seine besonderen Qualitäten dafür auf der Rennstrecke entwickeln. Der aerodynamisch verkleidete "Höcker" auf der Fahrerseite ähnelt einer Rückenflosse und zitiert den D-Type. Der dreimalige Le Mans-Sieger wird in diesem Jahr 60 Jahre alt.


Jaguar F-Type Project 7

Der Project 7 wiegt 80 Kilogramm weniger als der Serien-Roadster mit der stärksten Maschine. Insgesamt neun Anbauteile aus Karbon sorgen für eine deutliche Veränderung der Aerodynamik. Jaguar spricht von 177 Prozent mehr Abtrieb. Auf der Nordschleife soll er Fabelzeiten erzielt haben, die man aber jetzt noch nicht sagen mag, genauso wenig wie den Preis.

Jaguar legt noch "einen drauf"

Das Fahrwerk wurde heftig überarbeitet. Die Federraten wurden vorn um 58 Prozent und hinten um acht Prozent versteift. Die Stabilisatoren wurden verstärkt. Von der Dämpfertechnologie erfuhren wir jetzt bei unserem ersten Kontakt nur, sie sei ebenso einzigartig wie die Federung. Das ESP wurde angepasst. Außerdem ist die zweite Generation eines elektronischen aktiven Differenzials an Bord. Die Karbon-Keramikbremsen mit sechs Bremszylindern sind groß (vorn 398 mm, hinten 380 mm). Eine Acht-Gang-Quickshift-Automatik sorgt für den passenden Vortrieb und ein aktiver Auspuff für die richtige akustische Begleitung.

Wir durften jetzt auf dem Beifahrersitz Platz nehmen und ein paar Runden auf einem Rundkurs auf dem Flugplatz in Mendig erleben und waren so beeindruckt, wie man es als Beifahrer sein kann. Jaguar aber legte noch "einen drauf". Dies sei ein Prototyp, mit dem die Abstimmungsfahrten vorgenommen werden. In der Serie werde der Jaguar F-Type Project 7 noch erstaunlich mehr leisten.

In der Serie wird der Project 7 mit einem Notdach ausgeliefert werden, dessen Teile in den Raum passen, der beim Cabrio das Faltdach einnimmt. Wie das genau aussieht, wird noch überlegt. Die Fahrleistungen gingen den Mannen bei der SOD erst einmal vor. Irgendwann werden sie sich dann auch einmal um die Preise kümmern. Jetzt war dazu noch nichts zu hören.

Mit besonderer Spannung sehen Classic Car Fans der Premiere des ersten nach Originalplänen neu aufgebauten E-Type Lightweight entgegen. Mit diesem ersten von sechs geplanten Prototypen füllt Jaguar eine Lücke in seiner Geschichte: die fehlenden sechs Exemplare der 1963 eigentlich auf 18 Einheiten angedachten Lightweight-Serie. Nun baut das ebenfalls zur Special Operations Division zählende neue Jaguar Heritage-Team das Six-Pack authentisch und mit fortlaufenden Chassisnummern nach, natürlich komplett gefertigt in Aluminium und mit dem von einer Lucas-Einspritzung versorgtem 3,8-Liter-Reihensechszylinder.

Jaguar E-Type Lightweight Neuaufbau

Jaguar E-Type Lightweight Neuaufbau Zoom