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  • 13.07.2018 14:19

  • von Stefan Wagner

Lotus Exige Sport 410 2018: Wow, es ist noch eine Exige!

Ein neuer Monat, ein neuer Lotus. Die neue Exige Sport 410 ist quasi die Alltags-Version der irren Exige Cup 430. Also das, was Lotus für "Alltag" hält

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Langsam kennt man sich wirklich überhaupt nicht mehr aus bei den kleinen, leichten, absurd schnellen Flundern aus Ost-England. Gefühlt verlässt derzeit fast wöchentlich ein neues Exige-Sondermodell die Werkshallen von Lotus in Hethel. 350, 380, Sport 380, Cup 380, Cup 430 ... da raucht das Hirn des Sportfahrers. Jetzt aber stutzen Colin Chapmans Erben das wuchernde Exige-Portfolio offenbar auf drei feste Modell zusammen.

Titel-Bild zur News: Lotus Exige Sport 410 2018

Lotus Exige Sport 410 2018 Zoom

Den Einstieg bildet wie bisher die Exige 350. Am anderen, komplett verrückten Ende der Skala sitzt die Exige Cup 430. Und dazwischen nistet sich nun die Exige Sport 410 ein. Wobei der Neuzugang für ein "Dazwischen-Modell" schon ganz schön auf den Putz haut.

In 3,5 Sekunden auf 100 km/h

In der leicht verschrobenen Welt von Lotus ist die neue Exige Sport 410 sowas wie die alltagstaugliche Version der Exige Cup 430. Und das, obwohl die meisten Upgrades von genau diesem Modell in die neue 410er hinüberwandern. Das beinhaltet unter anderem den Antrieb. Die 3,5-Liter-Kompressor-V6-Allzweckwaffe bringt es in der neuesten Exige auf 416 PS und 420 Newtonmeter.

Das sind jeweils 20 PS und Newtonmeter weniger als bei der Cup 430. Auch der Ölkühler und die stärkere Kupplung kommen vom 430er. Der Sechsgang-Handschalter mit der traumhaft schönen offenen Schaltkulisse ist Serie. Die 410 Sport fliegt in 3,5 Sekunden von 0-100 km/h (plus 0,2 Sekunden) und schafft wie die Cup 430 eine Vmax von 290 Sachen.

Trotzdem viel Motorsport

Wie erwähnt sieht Lotus bei der Sport 410 einen klaren Fokus auf Straßen-Nutzung. Diverse optionale Gadgets, die stark nach Motorsport riechen, gibt es trotzdem. Einen Feuerlöscher zum Beispiel. Oder einen Not-Aus-Schalter, Vierpunkt-Renngurte, eine Airbag-Deaktivierung oder gleich ein Lenkrad ohne den lästigen Luftsack. Sogar ein FIA-zertifizierter Überrollkäfig ist erhältlich.

150 Kilo Abtrieb

Mit der Exige Sport 410 führt Lotus ein leicht geändertes Frontdesign ein, das ab sofort auch die "normale" Exige 350 ziert. Die Aerodynamik ist nicht ganz so aggressiv wie bei der Cup 430. Auch der Heckflügel ist etwas kleiner, was nicht bedeutet, dass er in irgendeiner Weise klein wäre. Die Sport 410 erzeugt 150 Kilo Abtrieb. Und hier liegt wohl auch der größte Unterschied zur Cup 430. Die drückt nämlich mit maximal 220 Kilo gen Boden.

Fahrwerk etwas galanter

Seis drum, es geht ja ums Fahren auf der Straße, wer braucht da schon Abtrieb? Eben. Um gewohnt blendende Fahrdynamik kümmert sich ein Chassis, das ebenfalls aus der Exige Cup 430 entnommen wurde. Die dreifach verstellbaren Nitron-Dämpfer wurden mehr in Richtung Straßen-Nutzung getrimmt, dürften aber trotzdem noch recht hemdsärmelig austeilen. Verstellbare Eibach-Stabilisatoren vorne und hinten sind serienmäßig dabei. Um die geschmiedeten Ultra-Leicht-Felgen (erhältlich in Schwarz oder Silber) ziehen sich Michelin-Pilot-Cup-2-Pneus.

Dahinter sitzen Vier-Kolben-Sättel von AP Racing mit zweiteiligen Bremsscheiben von J-hook. Wenn Sie denken, dass der schneidige Flo mit seinen 1.074 Kilo doch deutlich zu schwer ist, dann verkauft Ihnen Lotus gerne eine Titan-Auspuffanlage, die etwa zehn Kilo spart. Außerdem kriegen Sie allerhand Carbon-Teile (das Dach zum Beispiel), die auch noch ein paar Gramm bringen dürften.

Vermutlich unter 100.000 Euro

Innen gibt es den üblichen Mix aus Alcantara-Lenkrad, Lotus-Carbon-Sportsitzen und dem Mangel an jeglichen Komfort-Features. Wobei Sie wenigstens auf ein paar moderne Annehmlichkeiten wie eine Klimaanlage oder iPod- und Bluetooth-Anbindung nicht verzichten müssen. Der Preis der Lotus Exige Sport 410 beträgt ab 111.800 Euro und liegt damit unter den 127.500 Euro, die die Exige Cup 430 kostet. Die Exige Sport 380, die von der Sport 410 abgelöst wird, lag bei 89.900 Euro.

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