• 06.03.2017 11:57

Opel verkauft: PSA übernimmt in Zukunft das Ruder in Rüsselsheim

Der Verkauf umfasst Opel und Vauxhall, GM Financial Europa, sechs Montage- und fünf Produktionsanlagen, ein Entwicklungszentrum und ca. 40.000 Mitarbeiter

(Motorsport-Total.com/Auto-Medienportal) - General Motors Co. (GM) und die PSA-Gruppe haben heute bekannt gegeben, die GM-Tochtergesellschaft Opel/Vauxhall und die europäischen Geschäfte von GM Financial durch eine Transaktion in die PSA-Gruppe einzugliedern. Diese Geschäftsfelder werden mit 1,3 Mrd. Euro beziehungsweise mit 0,9 Mrd. Euro bewertet. Die Transaktion umfasst das gesamte Geschäftsfeld Automobil mit den Marken Opel und Vauxhall, sechs Montage- und fünf Produktionsanlagen für Systemkomponenten, ein Entwicklungszentrum in Rüsselsheim und etwa 40.000 Mitarbeiter. GM wird das Entwicklungszentrum in Turin, Italien, behalten.

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Durch die Aufnahme des Opel/Vauxhall-Geschäfts, das 2016 einen Umsatz von 17,7 Mrd. EUR erwirtschaftete, wird PSA zum zweitgrößten Automobilhersteller in Europa mit einem Marktanteil von 17 Prozent. Die Transaktion soll substanzielle Skaleneffekte und Synergien in den Bereichen Einkauf, Fertigung und Forschung und Entwicklung ermöglichen. Jährliche Synergien in Höhe von 1,7 Mrd. Euro bis 2026 erwartet, ein wesentlicher Teil davon bis 2020, was den Turnaround bei Opel/Vauxhall beschleunigen soll.

Opel/Vauxhall wird auch weiterhin von den Urheberrechtslizenzen von GM profitieren, bis die Fahrzeuge in den kommenden Jahren nach und nach auf PSA-Plattformen gebaut werden.

GM sieht die Transaktion als einen Schritt des eigenen Umbaus

PSA sieht in der Übernahme die Schaffung einer soliden europäischen Grundlage, um das weltweit profitable Wachstum von PSA zu unterstützen. "Wir sind stolz darauf, mit Opel/Vauxhall zusammenzuarbeiten und sind zutiefst bestrebt, dieses großartige Unternehmen weiterzuentwickeln und seinen Turnaround zu beschleunigen", sagte Carlos Tavares, Vorstandsvorsitzender von PSA. "Wir haben bereits gemeinsam ausgezeichnete Produkte für den europäischen Markt entwickelt. Daher wissen wir, dass Opel/Vauxhall der richtige Partner ist. Wir sehen dies als eine natürliche Fortentwicklung unserer Beziehung und wollen diese auf eine neue Ebene heben."

GM sieht die Transaktion als einen Schritt beim Umbau des Unternehmens, der Kräfte freisetzt. "Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam - GM, unsere geschätzten Kollegen bei Opel/Vauxhall und PSA - die Möglichkeit geschaffen haben, die langfristige Leistung unserer jeweiligen Unternehmen zu stärken, indem wir auf dem Erfolg unserer vorherigen Allianz aufbauen", sagte Mary T. Barra, Vorstandsvorsitzende von GM.

"Wir gestalten unser Unternehmen neu und liefern konsequent Rekordergebnisse für unsere Eigentümer. Dies erreichen wir durch disziplinierte Kapitalallokation bei unseren rentableren Investitionen in unserem Automobil-Kerngeschäft sowie im Bereich neue Technologien, die es uns ermöglichen, die individuelle Mobilität in die Zukunft zu führen."

GM und PSA wollten weiter gemeinsam an Elektrifizierungstechnologien forschen

Barra zeigte sich in dem gemeinsamen Statement beider Unternehmen davon überzeugt, "dass dieses neue Kapitel Opel und Vauxhall langfristig in eine noch stärkere Position bringen werde. "Wir freuen uns darauf, über unsere wirtschaftlichen Interessen und kontinuierliche Zusammenarbeit an laufenden und spannenden neuen Projekten am zukünftigen Erfolg und am starken Wertschöpfungspotenzial von PSA teilzuhaben." GM wird auch durch sein Eigentum an Optionsscheinen für den Erwerb von PSA-Aktien am Erfolg des Unternehmens teilhaben.

GM und PSA erwarten auch, gemeinsam an der weiteren Bereitstellung der Elektrifizierungstechnologien zu arbeiten und vorhandene Liefervereinbarungen für Holden und bestimmte Buick-Modelle fortzuführen. PSA wird Brennstoffzellensysteme möglicherweise langfristig von einem GM/Honda-Joint-Venture beziehen.