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  • 04.09.2014 10:33

Skoda Popular, Rapid und Superb werden 80 Jahre

Drei Skoda-Klassiker feiern in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag: Skoda Popular, Skoda Rapid und Skoda Superb - sie legten den Grundstein für Skodas Aufstieg

(Motorsport-Total.com/Auto-Medienportal) - Der Skoda Popular, Rapid und Superb werden in diesem Jahr 80 Jahre alt. Das Trio legte 1934 den Grundstein für den Aufstieg Skodas auf dem tschechischen Heimatmarkt. Die Neuerscheinungen aus Mladá Boleslav begeisterten mit neuen Konstruktionslösungen: statt des bis dahin verwendeten Leiterrahmens kam bei allen drei Modellen ein moderner Zentralrohrrahmen zum Einsatz.

Titel-Bild zur News: Drei Skoda-Automobil-Ikonen werden 80 Jahre alt: Das Trio Superb, Rapid und Popular

Drei Skoda-Ikonen werden 80 Jahre alt: Das Trio Superb, Rapid und Popular Zoom

Das Fahrzeug-Trio gab der Marke kräftigen Auftrieb. Bereits 1936 war Skoda mit rund 3.000 verkauften Fahrzeugen erstmals die Nummer eins in der damaligen Tschechoslowakei. Zudem feierte Skoda beachtliche Exporterfolge.

Mit dem Popular debütierte im Februar 1934 zum ersten Mal ein Skoda-Modell, das neben der numerischen Bezeichnung einen Eigennamen erhielt. Der Popular war das leichte und preiswerte Modell. Das viersitzige Auto wurde nicht nur als Sedan, sondern auch als zweitüriger "Tudor" und als Halb-Cabriolet verkauft, dazu gab es eine zweisitzige Roadster-Ausführung sowie eine Lieferwagen-Variante.

Auf Rallye-Strecken zeigte der Popular, was in ihm steckt

Motorisiert war der zweitürige Kleinwagen bei seiner Einführung als Skoda 418 Popular mit einem 18 PS starken Aggregat mit 903 ccm Hubraum. Ein größerer Vierzylindermotor mit 995 ccm Hubraum und 20 PS Leistung folgte noch im gleichen Jahr (Skoda 420 Popular). 1937 dann erhielt das Modell ein neues Vierzylindertriebwerk mit 27 PS Leistung und moderner OHV-Ventilsteuerung (Skoda Popular OHV). Die Spitzengeschwindigkeit lag bei beachtlichen 100 km/h. 1938 folgte der Skoda Popular 1100 OHV mit 1.089 ccm Hubraum und 30 PS, 1940 dann der Skoda Popular 1101 mit 32 PS und viele andere Motorisierungsvarianten.

Die seltene Version Skoda Popular

Die seltene Version Skoda Popular "Monte Carlo" Zoom

Insgesamt verkaufte Skoda von 1934 bis 1946 über 20.000 Popular, davon 6.000 Einheiten in rund 50 Ländern außerhalb der Tschechoslowakei. Der Kleinwagen wurde dabei nicht nur in europäische Märkte exportiert, sondern auch nach Übersee. Unter anderem zählten China, Indien sowie afrikanische und südamerikanische Staaten zu den Absatzmärkten.

Auch auf Rallye-Strecken zeigte der Popular, was in ihm steckt. Im Januar 1936 nahmen Zden?k Pohl und Jaroslav Hausman mit einem zweisitzigen Skoda Popular Sport in Roadster-Ausführung an der berühmten Rallye Monte Carlo teil. Auf Anhieb landete der Popular auf dem zweiten Platz seiner Hubraum-Klasse und auf Rang zwölf der Gesamtwertung. Durch den Rallye-Erfolg ermutigt, präsentierte die Marke unter dem Namen Skoda Popular Sport "Monte Carlo" besonders sportliche Modelle. 70 Stück wurden in den Jahren 1936 bis 1938 gebaut, als Roadster-Ausführung oder als Stromlinien-Coupé. Ein Exemplar befindet sich heute in der Sammlung des Skoda-Museums.

Skoda Rapid ein neuer Typ der Mittelklasse

Ebenfalls 1934 feierte der Rapid seine Premiere. Als größerer Bruder des Popular war er ein neuer Typ der Mittelklasse. Unter der Haube arbeitete ein Vierzylindermotor mit 1.195 ccm Hubraum und 19 kW / 26 PS Leistung. Die Fahrzeuge der ersten Serien waren als zweitüriger Tudor, viertüriger Sedan und als zweitüriges Halb-Cabriolet im Angebot. Die meistproduzierte Version besaß 1.386 ccm Aggregat und der stärkste Modell, der bis 1947 produziert wurde, hatte 2.198 ccm. Insgesamt verkaufte Skoda knapp 7.000 Rapid.

Der Skoda Rapid war die größere Alternative zum volksnahen Popular - er wurde auch als Zweitürer-Cabrio gebaut.

Der Skoda Rapid war die größere Alternative zum volksnahen Popular - er wurde auch als Zweitürer-Cabrio gebaut. Zoom

Auch der Skoda Rapid stellte unter anderem bei Zuverlässigkeitsfahrten sein Können unter Beweis. 1936 umrundete B?etislav Proházka, der damalige Direktor des Tschechoslowakischen Automobilclubs, mit seinem Freund Kubias in einem Skoda Rapid in nur 97 Tagen die Erde. Die Route der beiden führte über Russland und Persien durch die indische Wüste, danach passierten sie China und Japan und setzten mit dem Schiff in die USA über. Per Schiff reisten sie von New York nach Europa. Über den Kontinent fuhren sie mit dem Rapid auf eigener Achse zurück.

Im Sommer 1938 debütierte zusammen mit dem Skoda Popular 1100 OHV der neue Skoda Rapid 1500 OHV. Das Fahrzeug verfügte über einen Vierzylindermotor mit 1.558 ccm Hubraum und 42 PS Leistung.

Skoda Superb: Automobiler Luxus

Mit der Präsentation des 640 Superb schließlich setzte der Hersteller Ende 1934 den Schlusspunkt eines ereignisreichen Jahres. Die Serienproduktion lief im März 1935 an. Von nun an galt der Name Superb als Synonym für besonders hochklassige Automobile aus Mladá Boleslav. Für den zivilen Markt wurde der Superb bis 1949 insgesamt 600-mal produziert. Meistverkaufte Variante war die viertürige Limousine mit sechs Seitenfenstern. Darüber hinaus waren eine viertürige Sedan-Varianten sowie Cabriolets im Angebot.

Skoda Superb 4000 OHV

Skoda Superb 4000 OHV Zoom

Das 5,50 Meter lange Fahrzeug Skoda 640 Superb wurde von einem 55 PS starken Reihenzsechszylinder mit 2.492 ccm Hubraum angetrieben. Für den Vortrieb sorgte ein modernes Vierganggetriebe. Dank der mit Quer-Blattfedern ausgestatten Hinterachse waren die Insassen komfortabel unterwegs. Der Superb hatte zudem als erster Skoda eine hydraulische Bremsanlage.

Die OHV-Ventilsteuerung wurde ab 1938 auch im Superb eingesetzt. Der modernisierte Superb 3000 wurde von einem Reihensechszylinder mit einer Leistung von 80 PS befeuert, die Top-Speed lag bei bis zu 120 km/h. Danach folgte der Skoda Superb 4000 mit einem Motor mit 3.991 ccm Hubraum.