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  • 11.04.2014 10:42

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Konzeptfahrzeuge - Die Stars auf Messen und in Vitrinen

Concept-Cars sind die richtungsweisenden Aushängeschilder der Automobilindustrie. Aber wie fing alles an? Und wie endet das Leben eines Konzeptfahrzeugs?

(Motorsport-Total.com) - Zum 114. Geburtstag der Internationalen Auto Show in New York sieht man sie wieder: auf Hochglanz polierte Konzeptfahrzeuge unterschiedlichster Marken, die die Aufmerksamkeit der Besucher durch ein frisches, aufregendes Design und neue Karosserieformen auf sich ziehen. Der sportliche GT 4 Stinger von Kia oder das SUV-Modell Edge Concept von Ford zeigen, in welche Richtung sich das Gesicht der beiden Marken in den kommenden Jahren entwickeln könnte.

Titel-Bild zur News: Kia GT4 Stinger

Kia GT4 Stinger Zoom

Oberstes Ziel der Marketingstrategen an den Ständen und in den Konzernzentralen ist dabei herauszufinden, wie gut die Änderungen am Design ihrer Autos bei potenziellen Kunden und bei der versammelten Fachpresse ankommen.

Sind die Reaktionen positiv, ist die erste Hürde zur Übernahme des Designs in die Modellfamilie meist genommen. Nur selten schaffen es die Design-Unikate selbst in wenig abgewandelter Form zu den Händlern, da sie entweder ihrer Zeit zu sehr voraus, zu teuer für die Großserie oder im Aussehen zu polarisierend sind. Es gibt allerdings Ausnahmen, wie das Land Rover LRX concept, das Anfang 2008 auf der North American International Auto Show in Detroit gezeigt wurde und nun fast baugleich als Range Rover Evoque durch unsere Straßen rollt.

Ungebrochene Faszination des Publikums

Dass Studien, wie der 1958 vorgestellte mit Kernreaktor statt Motor ausgestatte Ford Nucleon, niemals in Serie gingen, ist die Regel. Die ungebrochene Faszination des Publikums über diese Konzepte allerdings auch. Und wenn diese Fahrzeuge schon im Maßstab 1:1 Träume bleiben, so finden sich in den Vitrinen von Sammlern doch wenigstens detailgenaue Miniaturen dieser Autos, wie sie beispielsweise der Anbieter Model Car World im Bereich "Concept-Cars" anbietet (Hier klicken!). Die Beliebtheit der Miniaturmodelle zeigt, dass die Entscheidungen kontra Serienproduktion nicht immer auf negativem Feedback der Kunden beruhen.

Ford Nucleon

Ford Nucleon Zoom

Bedeutende Concept Cars

Das erste Konzeptfahrzeug der Geschichte hieß "Y-Job" und stammte von der amerikanischen Marke Buick. 1939 wurde es vorgestellt und Designer Harley Earl setzte damit Design-Akzente, die sich noch bis in die 50er Jahre in Serienfahrzeugen von Buick wiederfanden. Eine Auswahl dieser 1950er Straßenkreuzer von Buick kann man bei Model Car World sehen. Das Cabrio war seiner Zeit also weit voraus und ging entsprechend nie in Serie. Das Serienfahrzeug, das dem Y-Job in der Formensprache am ähnlichsten war, hieß Buick Super Serie 50 Modell 56C Cabriolet, das erst 1950 erschien.

Buick Y Job

Das erste Konzeptfahrzeug der Geschichte: der Buick Y-Job Zoom

Ein weiteres Beispiel eines Konzeptautos, das das zukünftige Markengesicht trug, aber selbst nie in Serie ging, ist der Peugeot Onyx, der 2012 auf der Paris Auto Show bereits die heute bekannten Peugeot-Scheinwerfer trug. Besser erging es da der BMW Vision Efficient Dynamics, die sich als Konzept auf der IAA 2009 präsentierte und es als BMW i8 in die Serienproduktion schaffte.

Was passiert mit den Autos?

Was passiert aber, wenn am 27. April in New York die Lichter ausgehen? Wohin zieht es den GT4 Stinger oder das Edge Concept? Sie reisen für zwei bis drei Jahre um die Welt! Wenn sie fahrbereit sind, werden sie den Journalisten ausgehändigt, auf Sonderausstellungen oder in Autohäusern gezeigt. Andere dienen den Konzernen als Test- und Forschungsobjekte. Der Grund für diese Weiterverwertung ist einfach: Konzepte entwickeln, gestalten und herstellen verschlingt oft Millionen von Euro, jedes Konzeptfahrzeug ist schließlich ein Unikat mit individuell hergestellten Teilen.

Involviert sind dabei oft externe Karosseriebaufirmen und Spezialbetriebe, neue Technologien und Gestaltungs-Details der Konzepte stehen meist unter Geheimhaltung. Letzte Ruhestätte sind daher normalerweise eigens für Konzeptfahrzeuge bereit gestellte Garagen oder Museen der Automobilhersteller. Wird es dort zu eng, sollen Konzepte einiger Hersteller ihr Ende schon in der Schrottpresse gefunden haben. Laut "Auto Bild" gilt dies allerdings nicht für alle Marken. Audi-Pressesprecher Josef Schlossmacher erklärt beispielsweise: "Wegschmeißen oder verschrotten würden wir eine Studie nie!"