• 21.09.2012 12:46

  • von Tim Westermann

Weltpremiere der Öko-Audis: Hybrid A1 und e-gas A3

Audi gewährt interessante Einblicke in Entwicklungen und Visionen auf dem Weg zur Mobilität der Zukunft

(Motorsport-Total.com/Auto-Medienportal) - "The Times, They're A-Changing!", sang einst Bob Dylan und meinte den politischen Wandel der 1960er Jahre. Daß die "Zeiten sich ändern", gilt aber auch, wenn sich Motor-Journalisten zu Beginn des 21. Jahrhunderts mit Cyano-Bakterien und Windkraftanlagen auseinandersetzen müssen.

Titel-Bild zur News: Audi Zukunftsforschung

Audi Zukunftsforschung: Der A1 e-tron fährt bis Tempo 55 ausschließlich elektrisch Zoom

Audi ist derzeit Gastgeber eines "future lab: mobility" und gewährt dabei interessante Einblicke in Entwicklungen und Visionen auf dem Weg zur (CO2 -freien, beziehungsweise -neutralen) Mobilität der Zukunft.

Darunter auch: Ein A1 mit einem Hybridantrieb der nächsten Generation. Wir konnten ihn bereits fünf Jahre vor seiner eventuellen Serienreife testen: Sein neuentwickelter Dreizylinder-TFSI-Motor mit 95 kW (150 PS) wird dabei mit zwei E-Maschinen kombiniert. Die erste dient vor allem als Starter und Generator. Die zweite mit 85 kW (116 PS) treibt den Hybrid-Audi bis Tempo 55 ausschließlich elektrisch an.

Möglich wäre die E-Fahrt sogar bis 130 km/h. In diesem Geschwindigkeitsbereich entscheidet ein Steuergerät nach Bedarf der Fahrweise, welche Antriebsart abgerufen wird. Höhere Geschwindigkeiten garantiert der Benziner. Er nimmt die Angst, mit leerer Batterie liegen zu bleiben. Der Dual-Mode Hybrid-A1 reagiert agil auf den Gasfuß.

Schaltvorgänge und Motor-Zustarts sind nicht wahrnehmbar. Und das Ganze mit einem einstufigen Getriebe! Bei ökonomischer Fahrweise geht Audi von 90 Kilometer elektrischer Reichweite und einem Normverbrauch von rund einem Liter pro 100 Kilometer aus. So könnte die zeitgemäße Mobilität sowohl für die Stadt als auch über Land aussehen.

Einen anderen Weg beschreiten die mit Abstand kleinsten Audi-Mitarbeiter der Zukunft. Acht Wochen lang produzieren speziell programmierte Cyano-Bakterien Audi "e-ethanol". Kleine Schwierigkeiten bereiten noch Alkane. Sie sind der wichtigste Bestandteil von Dieselkraftstoff.

Die Bakterien benötigen lediglich Sonnenlicht, Salz- oder Abwasser und CO2, beispielsweise aus industrieller Produktion. Audi ist mit diesem Produktionsprozeß von synthetischem Ethanol und Diesel auf dem Weg, flüssigen Kraftstoff ohne Ölverbrauch herzustellen. Dafür lassen sich Flächen nutzen, die für eine landwirtschaftliche Produktion nicht in Frage kommen. So entsteht eine erste Anlage in einer Wüstenregion New Mexicos.

Ferner verdeutlicht Audi, warum der Volkswagen-Konzern in Windkraftanlagen investieren wird. Zum einen, um nachhaltige Energie für die Flotte der eigenen E-Fahrzeuge vorzuhalten. Zusätzlich gibt es das "e-gas project". Windenergie treibt einen Elekrolyse-Prozeß an. Neben Sauerstoff entsteht Wasserstoff. Dieser wird unter Hinzuführung von CO2 (als Abfallprodukt einer Biogasanlage) zu synthetischem Erdgas, das in das bestehende Gasnetz eingespeist werden kann.

Die entsprechende Referenzanlage wird zurzeit im niedersächsischen Werlte gebaut. Da ist es einfach nur konsequent, den ersten Audi mit Gasantrieb zu präsentieren: Der Audi A3 Sportback TCNG kommt 2013 auf den Markt. 1.000 bis 1.500 Kunden werden dank einer speziellen Tankkarte sagen können, sie emittieren mit Audi e-gas weniger als 30 Gramm CO2 pro Kilometer in ihrer ökologischen Gesamtbilanz. Der Kraftstoff ist dabei bereits CO2-neutral! Wenn Bob Dylan das geahnt hätte...