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  • 02.03.2010 10:46

Winterkorn: Starke Worte in Genf

VW-Chef Martin Winterkorn fand starke Worte beim inzwischen traditionellen Konzernabend am Vorabend des ersten Pressetags vom Genfer Automobilsalon

(Motorsport-Total.com/Auto-Medienportal) - "Volkswagen holt den Hybridantrieb aus der Nische", erklärte er mit dem Brustton der Überzeugung und ohne Ehrfurcht vor der mehr als einer Million Hybridfahrzeuge, die Toyota inzwischen Vorsprung hat. Und er ging noch weiter, als er ankündigte, Volkswagen und seine Marken werden das Elektroauto für alle bringen, sinnvoll und erschwinglich.

Titel-Bild zur News: Präsentation VW Abend, Prof. Dr. Martin Winterkorn

Präsentation VW-Abend, Prof. Dr. Martin Winterkorn

Volkswagen und seine Marken treten in diesem Jahr mit der jüngsten und umweltfreundlichesten Modellpalette an, ist sich der VW-Chef sicher. Und er weist ins Jahr 2018. Dann will VW drei Prozent aller seiner Autos als Elektroautos ausliefern. Dafür skizzierte er einen Fahrplan, der 2010 mit der Hybrid-Version vom Volkswagen Touareg beginnt, den Porsche Cayenne und den Audi A 8 in ihren Hybridversionen bringt.#w1#

2011 kommt der Audi Q5 als Hybrid, 2012 der VW Jetta Hybrid. Audi kommt dann mit dem E-tron, und später im Jahr folgen die Hybridversionen von Golf und Passat. 2013 erscheint der neue VW-Mini Up In seiner E-Version als rein elektrisches Fahrzeug, danach der Elektro-Golf und der Elektro-Jetta. Alle sollen alltagstauglich und bezahlbar werden.

Bis 2018 - dem Jahr, in dem Volkswagen mit seinen Marken die Nummer eins im weltweiten Wettbewerb sein will - will man die Ökologie und die Ökonomie versöhnen. Ein Partner in dieser Strategie ist Suzuki. Seit dem 9. Dezember 2009 haben sich VW und der japanische Hersteller mit einander partnertschaftlich verbunden.

Auf die Frage nach dem Warum antwortete Motorradfahrer und VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech an diesem Abend augenzwinkernd: weil Suzuki" neben preiswerten und guten Autos auch Motorräder herstellt. Ernsthaft schiebt er nach, Suzuki biete "Spitzentechnik im unteren Fahrzeugbereich, in dem die Wettbewerber kein Geld verdienen". Suzuki schaffe das.

Sein Vorstandsvorsitzender Winterkorn schiebt später nach: "Keine Partnerschaft hat eine so überzeugende Logik wie die zwischen Suzuki und Volkswagen." Zuvor hatte Osamu Suzuki, der Vorstandsvorsitzende der Suzuki Motorcampnay, sich artig japansich vor dem Großen aus Wolfburg verbeugt.

"Ich habe gedacht, wir brauchen einen starken Partner" und hinzugefügt: "VW ist für uns ein guter Lehrer." Für Winterkorn ist die Richtung klar: Suzuki baut gute kleine Autos, verdient Geld damit und hat hervorragende Drähte in die asiatischen Märkte. Daran wollen die Wolfsburger teilhaben und im Gegenzug Suzuki sicher auch um ein paar Ideen für größere Fahrzeuge befruchten.

Dem Wolfsburger Selbstbewusstsein hat die Krise offenbar nicht geschadet. Man sieht zwar Gegenwind in Europa, aber eben auch Rückenwind in Asien und sogar in Nordamerika. In einem nur leicht wachsenden weltweiten Automobilmarkt will VW mit seinen Marken Marktanteile dazugewinnen. Deswegen die Modelloffensive, die in Genf in Form von neun Weltpremieren der neun Marken ihren Ausdruck findet.