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Und plötzlich führt der DeltaWing
Das ALMS-Rennen in Elkhart Lake war eine Sternstunde für den DeltaWing - Führungsrunden beflügeln die Piloten Katherine Legge und Andy Meyrick
(Motorsport-Total.com) - Beim Rennen der American-Le-Mans-Series in Elkhart Lake fuhr das Pickett-Duo Klaus Graf und Lucas Luhr am Sonntagabend zum fünften Gesamtsieg in Folge. Das war soweit noch keine Überraschung. Wer aber geglaubt hatte, die beiden Deutschen würden in Abwesenheit von Chris Dyson/Guy Smith wie schon beim vorherigen Rennen in Mosport überlegen und ohne jede Konkurrenz locker zum Sieg fahren, der sah sich getäuscht.
© xpbimages.com
Der DeltaWing führte das ALMS-Rennen in Elkhart Lake 16 Runden lang an Zoom
Denn gestern Abend erwuchs den Pickett-Piloten in Form des DeltaWing plötzlich ein Rivale, mit dem nur die wenigsten gerechnet hatten. Nachdem das Rennen bei feuchter Strecke von allen Fahrern auf Regenreifen gestartet worden war, nutzte Katherine Legge einen frühen Boxenstopp, um auf Slicks zu wechseln. Bei abtrocknender Strecke fuhr die ehemalige DTM-Pilotin anschließend mit dem immer noch futuristisch aussehenden Fahrzeug schnelle Runden. Nachdem auch Luhr auf Slicks wechselte, lag der DeltaWing plötzlich in Führung.
Zwar schloss der HPD von Pickett rasch wieder zur Spitze auf, aber das Überholmanöver gestaltete sich für Luhr schwieriger als erwartet. "Als wir im Auto saßen, wollten wir die Muscle-Milk-Jungs hinter uns halten", sagt Andy Meyrick, der im späteren Rennverlauf durch die unterschiedliche Boxenstopp-Strategie auch die Führung übernahem. "Wir haben es versucht, aber sie waren im Verkehr wirklich schnell."
Insgesamt 16 Führungsrunden gingen auf das Konto des leichtgewichtigen Fahrzeugs, das völlig ohne herkömmliche Flügel auskommen. Auf der schnellen und flüssigen Strecke von Elkhart Lake konnte der DeltaWing seine Stärken voll ausspielen und überzeugte dank seines geringen Luftwiderstands vor allem mit einer hohen Höchstgeschwindigkeit. "Wir waren auf den Geraden wirklich schnell", sagt Meyrick nicht ohne Stolz.
Durch eine späte Safety-Car-Phase fiel der DeltaWing zwar noch von Gesamtrang zwei auf fünf zurück, aber richtig ärgern konnte sich darüber keiner. "Enttäuscht darüber zu sein, nicht Zweiter geworden zu sein, zeigt wie sehr sich das Projekt weiterentwickelt hat", meint Meyrick. "Es ist ein Entwicklungsprojekt, gemeinsam mit Elan und Bridgestone haben wir unglaubliche Arbeit geleistet."
Auch Legge freute sich über die starke Vorstellung von Elkhart Lake, wo der DeltaWing im Rennen seine ersten Runden auf nasser Strecke drehte: "Jeder hat extrem hart gearbeitet, und bei jedem Einsatz verbessern wir uns, aber am Sonntag haben wir das Wesen des DeltaWing wirklich unter Beweis gestellt", so die Britin.
