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  • 01.09.2013 14:22

"Seltsames Rennen": Gemischte Gefühle bei BMW

Zwischen verpasstem Doppelsieg und guten Punkten: Die BMW-Fahrer ziehen nach dem Rennen in Baltimore ein gemischtes Fazit

(Motorsport-Total.com) - Der siebte Saisonlauf in Baltimore wird als das wohl kürzeste Rennen der American Le-Mans-Series (ALMS) in die Geschichtsbücher eingehen. Ein Unfall zog eine fast 60-minütige Unterbrechung nach sich. Nach zwei Neustarts und einer Rennzeit von einer Stunde und vierzehn Minuten belegten Dirk Müller und Joey Hand im BMW Z4 GTE mit der Startnummer 56 den dritten Platz. Bill Auberlen und Maxime Martin brachten den BMW Z4 GTE mit der Nummer 55 auf Position vier ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Joey Hand

Joey Hand und Dirk Müller fuhren in Baltimore auf Rang drei über die Linie Zoom

Der angesprochene Unfall hatte sich in der ersten Runde ereignet. Acht Autos waren darin verwickelt, Fahrzeugteile blockierten die Strecke. Das Rennen musste für Aufräumarbeiten unterbrochen werden. Auberlen, der von der Pole-Position in der GT-Klasse gestartet war, konnte der Massenkarambolage gerade noch entgehen. Hand auf Position elf gelang es, seinen BMW rechtzeitig und unbeschädigt zum Stehen zu bringen.

Unmittelbar nach dem Neustart kam Hand zum Fahrerwechsel in die Box. Diese strategische Entscheidung von Teamchef Bobby Rahal verhalf dem BMW mit der Nummer 56 zur Führung, und Müller wurde in die bestmögliche Ausgangslage im Rennen um den Fahrertitel gebracht. Allerdings wurde Müller nach einem zweiten Neustart des ALMS-Laufs von einem Prototypen-Fahrzeug, das eine Schikane verpasst hatte, aufgehalten, sodass beide Corvettes vorbeiziehen konnten. Müller kam als Dritter ins Ziel.

Enttäuschung bei BMW

Auberlen erwischte einen guten Start, übergab den BMW mit der Nummer 55 nach nur fünf Runden an Martin, der das Rennen als Viertplatzierter beendete. "Das war ein seltsames Rennen", sagt Martin. "Anfangs waren wir sehr schnell unterwegs. Allerdings habe ich bei einem kleineren Unfall zwei Plätze und die hintere Stoßstange verloren, sodass wir am Ende nicht mehr ganz die Pace der Führungsgruppe mitgehen konnten. Wir haben zwar Punkte geholt, aber heute war sicher mehr drin."

Sein Teamkollege Auberlen pflichtet ihm in diesem Punkt bei: "Mit ein wenig Glück hätten wir vielleicht sogar einen Doppelsieg feiern können. Aber die Massenkarambolage und die Neustarts haben uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht", meint der US-Amerikaner. Auch Teamchef Bobby Rahal hadert mit dem Rennschicksal: "Ich bin enttäuscht. Wir hatten eine perfekte Strategie und lagen sogar in Führung. Dann hat ein Prototypen-Fahrzeug nach dem zweiten Neustart die Schikane verpasst."

"Fast wäre es zum Unfall gekommen. In jedem Fall aber wurde Dirk lange genug aufgehalten, sodass die beiden Corvettes an ihm vorbeiziehen konnten. Die Chance auf den Sieg war dahin." Müller selbst nimmt es gelassen: "Was für ein Rennen, was für eine Strategie. Wir haben einen frühen ersten Boxenstopp eingelegt und haben den Sprung vom letzten auf den ersten Platz geschafft. Das Auto war stark, die Pace hat gestimmt. Platz drei ist mehr, als ich mir vor dem Rennen erhofft hatte."

"Dieser Podestplatz ist das Ergebnis perfekter Teamarbeit", so der Deutsche. Sein Stallgefährte Hand zeigt sich wesentlich kritischer: "Wir sind über den dritten Platz nicht ganz so glücklich, wie wir das normalerweise sein sollten. Dirk hat einen fantastischen Job gemacht, hatte allerdings nach dem Neustart viel Pech mit dem Verkehr. Aber so ist das nun mal bei Langstrecken-Rennen."