Road America: DeltaWing ärgert Luhr/Graf nur bis zur Halbzeit

Auch im fünften Rennen hintereinander gewannen Lucas Luhr und Klaus Graf in der ALMS, auch wenn der DeltaWing gut mithalten konnte - Sieg für Farnbacher

(Motorsport-Total.com) - Zum fünften Mal hintereinander heißt das Siegerduo in der American-Le-Mans-Series (ALMS) Lucas Luhr und Klaus Graf. Die deutschen Piloten gewannen in ihrem HPD auch das 2,75-Stunden-Rennen in Road America am Ende souverän vor Tony Burgess/Chris McMurry (Dyson-Lola). Bis zur Rennhalbzeit konnte auch Katherine Legge im DeltaWing überraschend gut an der Spitze fahren, danach fiel der Bolide noch zurück. Große Freude gab es auch bei Dominik Farnbacher und Marc Goosens, denen ein Unfall zehn Minuten vor dem Ende zum ersten Sieg in der GT-Klasse verhalf.

Titel-Bild zur News: Klaus Graf, Lucas Luhr, Katherine Legge

Der DeltaWing von Katherine Legge hielt lange gut mit Lucas Luhr und Klaus Graf mit Zoom

In einem actionreichen Rennen ließ Pickett-Pilot Lucas Luhr zu Beginn keinen Zweifel aufkommen, über wen der Sieg auch in Elkhart Lake nur gehen konnte. Bei feuchten Bedingungen am Start zog der Deutsche schon ein wenig vom Rest des Feldes weg und fand in seinem Rückspiegel bald schon Katherine Legge im DeltaWing wieder, die sich in der Anfangsphase von Rang vier auf zwei schieben konnte.

Im Mittelfeld hatten andere Fahrer weniger Glück. Noch in der ersten Runde drehten sich einige Piloten auf feuchtem Untergrund von der Strecke, so auch LMPC-Polesitter Jonathan Bennett. Wenig später erwischte es auch den Polesitter der LMP2-Kategorie, Ricardo Gonzalez. Und nachdem auch noch GTC-Pilot Ben Keating seinen Porsche 911 GT3 Cup abseits der Strecke parkte, rückte das Safety-Car zum ersten Mal heraus.

Legge zufrieden mit DeltaWing-Auftritt

Viele Piloten nutzten die Gelbphase um zum ersten Boxenstopp hereinzukommen und sich dabei Slicks abzuholen, die auf der abtrocknenden Strecke nun deutlich besser zu sein schienen. Auch Lucas Luhr kam kurz darauf zu seinem ersten Stopp rein und begab sich dann auf die Jagd nach der führenden Katherine Legge, die den DeltaWing an der Spitze bewegte, sich aber nicht gegen den heranstürmenden HPD von Luhr wehren konnte.

Kurz vor Rennhalbzeit folgte aber bereits die nächste Gelbphase, als der LMP2-Bolide von Johannes van Overbeek (HPD) brennend abgestellt werden musste. Bei Pickett nutzte man dies gegen Rennhalbzeit, um beim Boxenstopp von Lucas Luhr auf Klaus Graf zu wechseln. Erneut ging die Führung an den DeltaWing. Katherine Legge war bis dato mit dem Rennen hochzufrieden. "Es ist ein Entwicklungsprojekt. Wir werden mit jedem Rennen schneller und besser."

Matteo Malucelli sorgte nach 1:40 Stunden für die nächste Unterbrechung, als er seinen Ferrari im Kiesbett parkte. Den folgenden Re-Start nutzte Klaus Graf, um sich endgültig dem DeltaWing, nun mit Andy Mayrick am Steuer, an der Spitze zu entledigen. Infolgedessen spielte der Bolide keine Rolle mehr im Kampf um die Spitze und wurde am Ende Fünfter.

Unfall sorgt für Farnbacher-Sieg

Spannung kam hingegen in der LMP2-Klasse auf. Guy Cosmo (Extreme Speed) musste sich zehn Minuten vor dem Ende für einen schnellen Boxenstopp entscheiden, eine Runde später folgte der vor ihm fahrende Marino Franchitti (Level 5). Franchitti verlor dabei seine Führung in der Klasse an Simon Pagenaud (Level 5) und musste auch Cosmo knapp ziehen lassen. Doch zum Zurückschlagen blieb keine Zeit mehr. Jan Heylen schmiss seinen GTC-Porsche heftig in die Reifenstapel, und das Rennen ging unter gelb zu Ende.

Somit ging auch der Klassensieg an Ryan-Briscoe-Ersatz Simon Pagenaud, der sein Cockpit mit Scott Tucker teilt. Ähnliches Glück hatte das Duo Dominik Farnbacher/Marc Goosens, die unter Rennbedingungen wohl nicht mehr ohne Boxenstopp über die Runden gekommen wären. Selbst in der Gelbphase musste man bangen, dass die Viper nicht ohne Sprit ausrollte. Doch als Goosens die Ziellinie vor dem Corvette-Duo Jan Magnussen/Antonio Garcia überquerte, war die Freude groß. Dirk Müller wurde Achter in der GT-Klasse.

Dominik Farnbacher, Marc Goossens

Dominik Farnbacher musste bis zum Ende um den Sieg bangen Zoom

Keine Sorgen mussten sich Lucas Luhr und Klaus Graf an der Spitze machen. Auch wenn der Abstand zu Burgess/McMurry nach 67 Runden aufgrund der Gelbphase nur 0,31 Sekunden betrug, war der Sieg am Ende ungefährdet. Mit auf das Podium durften auch Bruno Junqueira/Duncan Ende, die als Gesamtdritter auch die LMPC-Kategorie gewannen. Sieger in der GTC-Klasse wurden Nelson Canache jun./Spencer Pumpelly.