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Ganassi in der USCR: LMP2 oder weiter DP?

Bei Chip Ganassi gibt es Überlegungen, für die USCR-Saison 2014 auf LMP2-Autos zu setzen, doch man ist genervt vom nach wie vor nicht fertigen Regelwerk

(Motorsport-Total.com) - In Form der neuen US-Sportwagenrennserie USCR (United SportsCar Racing) treten ab der kommenden Saison Teams und Fahrzeuge aus der American-Le-Mans-Series (ALMS) und der Grand-Am-Series auf einer gemeinsamen Plattform an. Soweit die Theorie.

Titel-Bild zur News: Graham Rahal, Scott Pruett, Joey Hand

Stellt Ganassi den jahrelang erfolgreichen Riley-BMW für 2014 in die Ecke? Zoom

In der Praxis allerdings ist man von einem konkreten Regelwerk - insbesondere was die Einstufung der LMP2-Autos, der Daytona-Prototypen (DP) und des DeltaWing betrifft - noch weit entfernt. Die Verzögerungen beim Reglement stoßen interessierten Teams sauer auf.

So überlegt man beim Grand-Am-Klassenprimus Chip Ganassi Racing, die bewährten Riley-BMW für die Saison 2014 in die Ecke zu stellen und auf LMP2-Autos zu setzen. Angesichts der jahrelangen IndyCar-Verbindung von Ganassi zu Honda dürfte es sich aller Voraussicht nach um HPD-Chassis drehen.

ALMS & Grand-Am: "Gemeinsamer" Auftritt in Elkhart Lake

Vor einer diesbezüglichen Entscheidung wollen die Mannen rund um Teambesitzer Chip Ganassi aber zunächst das endgültige USCR-Reglement abwarten. "Wir wissen derzeit überhaupt nicht, worauf wir achten sollen", klagt Ganassi-Teammanager Tim Keene gegenüber 'SPEED.com'. "Wir wollen unsere Entscheidung nicht auf Basis von Vermutungen treffen. Bevor wir eine Entscheidung treffen, würden wir gerne testen gehen, um zu erfahren, wo wir stehen."

An diesem Wochenende treten in Elkhart Lake ALMS- und Grand-Am-Boliden bei vergleichbaren Bedingungen an. Allerdings handelt es sich um separate Events, die als USCR-Vorgeschmack lediglich zeitlich und örtlich zusammengelegt wurden. In den Freien Trainings am Freitag war der schnellste LMP2-Bolide aus der ALMS, der HPD von Extreme Speed (Brown/van Overbeek) knapp drei Sekunden schneller als das schnellste Auto aus der DP-Klasse der Grand-Am-Series, der vom Team Sahlen eingesetzte Riley-BMW mit Cameron/Nonnamaker am Steuer.

Mehr als eine grobe Orientierung können die in Elkhart Lake gefahrenen Zeiten aber nicht sein. Einen gemeinsamen Wettbewerb zwischen LMP2-Autos und Daytona-Prototypen wird es erstmalig bei den 24 Stunden von Daytona 2014 geben. Dass die Zeit für eine Finalisierung des USCR-Reglements drängt, liegt auf der Hand.

Klarheit nur in der GT-Klasse

"Wir warten darauf, dass man uns einen Hinweis gibt. Wir hatten gehofft, längst eine Vorstellung vom Reglement zu haben, doch leider hat sich diesbezüglich bis jetzt nichts getan", zeigt sich Keene enttäuscht. Der Ganassi-Teammanager hätte sich gewünscht, am Montag in Elkhart Lake einem gemeinsamen Test mit LMP2-Autos und Daytona-Prototypen beizuwohnen. Doch dazu wird es nicht kommen. Die Verantwortlichen von ALMS und Grand-Am konnten sich an diesem Wochenende einzig zu einem gemeinsamen Fototermin mit allen Autos überreden lassen...

Etwas mehr Klarheit herrscht indes in Reihen des GT-Feldes für die USCR-Premierensasion 2014. In Stuttgart hat die Produktion des Porsche 911 GT America begonnen. Dieser basiert auf dem 911 GT3 Cup, trägt die technischen Richtlinien der neuen Daytona-GT-Klasse (GTD) in sich und steht ab Oktober für die Auslieferung an Kundenteams bereit.

"Wir hoffen, dass unsere aktuellen Kunden aus der GTC-Klasse der American-Le-Mans-Series, unsere Konkurrenzteams aus der Grand-Am-Series und neue Teams von der frühen Verfügbarkeit des Autos Gebrauch machen werden", sagt Jens Walther, bei Porsche für das Motorsportprogramm in Nordamerika zuständig.