Loeb und Le Mans: Wann kommt der Superstar?

(Motorsport-Total.com) - Aus einer Liebe zu den 24 Stunden von Le Mans hat Rallye-Superstar Sebastien Loeb nie einen Hehl gemacht. Der Franzose, der bereits zweimal am Klassiker an der Sarthe teilgenommen hat 2006 Zweiter mit Pescarolo), war jahrelang ein heißer Kandidat auf ein Werkscockpit bei Peugeot, aber über mehrere Tests ging diese Liaison nicht hinaus. Immer wieder sagt der Rallye-Rekordweltmeister ab, weil ihm im engen WRC-Terminkalender der Platz für einen ernsthaften Angriff in Le Mans fehlte.

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Die Mannschaft von Sebastien Loeb war 2012 beim Vortest in Le Mans

Seit Anfang dieses Jahres plant Loeb allerdings einen ganz besonderen Auftritt. Er will mit seinem eigenen Team (Sebastien Loeb Racing; kurz: SRT) in der LMP2 antreten. Im Frühjahr fuhr man erste Erfolge in der ELMS ein, anschließend nahm man am Vortest in Le Mans teil. Loeb und sein Partner Dominique Heintz bauen SRT professionell auf, um möglichst schnell Chancen auf einen Klassensieg zu bekommen.

Bislang hat sich Loeb noch nicht zu den konkreten Planungen auf der Langstrecke geäußert. Weil er aber 2013 nur noch sporadisch in der WRC im Einsatz sein wird, bleibt mehr Raum für Tests und Renneinsätze im Rahmen der ELMS oder sogar in der WEC. Die Mannschaft mit Sitz im Elsass wird weiter ausgebaut. Derzeit sucht man beispielsweise einen erfahrenen Rennstrategen.

Als Loeb und Heintz die neue SRT-Mannschaft für 2012 vorstellten, wurde sogleich die Vision offenbart, dass man "2013 oder 2014 mit einem konkurrenzfähigen LMP2-Paket in Le Mans fahren" wolle. Vermutlich wird die kommende Saison noch zum Aufbau genutzt, um 2014 anzugreifen. Gerüchten aus Frankreich zufolge, soll der Rallye-Star eine enge Partnerschaft mit Michelin geschlossen haben.

Michelin möchte offenbar in die aktuell von Dunlop beherrschte LMP2-Szene zurückkehren. Gemeinsam mit SRT soll ein gutes Produkt erarbeitet werden, das 2014 in auch an andere Kunden geliefert werden könnte. Eine solche Zusammenarbeit würden Loeb und seinem Team weitere Testmöglichkeiten verschaffen. Der Status als Entwicklungsmannschaft wäre erst der Anfang einer womöglich großen Zukunft auf der Langstrecke.

Dass Loeb seinen Teilzeitjob bei Citroen auch dazu nutzen wird, an seinem Le-Mans-Traum zu arbeiten, steht für viele Beobachter außer Frage. "Jetzt will er nur mehr coole Sachen machen: Rallycross in den USA, Le Mans", meint Alexander Wurz in der 'Sportwoche'. Der Österreicher konnte die besonderen Fähigkeiten des Franzosen live erleben. Wurz verfolgte Loebs Testeinsätze im Peugeot 908 ab 2008 intensiv.

"Es war geplant, dass er mit mir im Peugeot in Le Mans fährt. Nach drei, vier Tests hat er verstanden, wie man so ein Auto fährt, da sah man: ein Super-Talent. Ich hatte mir erhofft, dass ich Peugeot-intern einen Wettbewerbsvorteil habe, wenn er bei uns dabei ist", sagt Wurz. "Man sprach sogar von einem Trio Räikkönen/Loeb/Wurz. Aber seine Frau machte ihm dann wohl einen Strich durch die Rechnung", so der zweimalige Le-Mans-Sieger.