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  • 01.07.2012 13:00

  • von Roman Wittemeier

HPD: Was machen JRM und Strakka falsch?

Während Pickett in der ALMS das Potenzial des HPD ARX-03a bestens abruft, hinken Strakka und JRM in der WEC hinterher: Was sind die Ursachen?

(Motorsport-Total.com) - Aus der Designschmiede von Nick Wirth kamen zu Beginn dieses Jahres gleich zwei neue Prototypen auf die Strecken. In der LMP1 setzen drei Teams auf den neuen ARX-03a, in der LMP2 kommt der "kleine Bruder" ARX-03b zum Einsatz. Das Chassis überzeugte auf Anhieb. Beim gemeinsamen Auftakt der ALMS und der WEC in Sebring holte man in der LMP2-Klasse mit Starworks den Sieg, in der LMP1-Klasse fuhr Pickett nahezu auf Audi-Niveau.

Titel-Bild zur News: Jonny Kane, Danny Watts, Nick Leventis

Strakka: Leventis, Watts und Kane waren in Le Mans phasenweise schnell

"Es war zu Jahresbeginn toll, dass wir so viele Teams für unsere beiden neuen Chassis begeistern und als Kunden gewinnen konnten. Wir sind bestens in die Saison gekommen", freut sich Prototypen-Designer Nick Wirth. "Die neue Starworks-Mannschaft war in Sebring bärenstark und vor allem auch Pickett mit dem LMP1-Auto aus der ALMS. Das Team hätte bestimmt Platz zwei holen können, wenn nicht dieses Problem mit der Betanktung gewesen wäre."

Ein Blick auf die schnellsten Rennrunden in Sebring zeigt: Der Pickett-HPD war nur eine halbe Sekunde langsamer als die siegreichen Werks-Audis. Die baugleichen Fahrzeuge von JRM und Strakka hingegen kamen nicht einmal ansatzweise mit. "Unser Verhältnis zu Greg Pickett und dessen Team ist fabelhaft. Es ist beiden Seiten klar, dass es besser ist, wenn man uns in die Prozesse direkt mit einbezieht", sagt Wirth, der sich freut, dass Greg Pickett sein Team 2013 nach Le Mans schicken will.

"Sie profitieren ganz eindeutig von den Erfahrungen, die wir mit diesen Autos in den vergangenen Jahren gesammelt haben. So sollte es auch in der WEC laufen", appelliert der Brite. Viele Beobachter machen die Fehler bei JRM und Strakka in den Teamstrukturen aus. Unter vorgehaltener Hand hört man jedoch auch immer wieder, dass die Pickett-Fahrerbesetzung Lucas Luhr, Klaus Graf und Simon Pagenaud deutlich besser sei als die Pilotentrios der beiden HPD-WEC-Teams.

Bei Strakka greift Nick Leventis ins Lenkrad und kann das Tempo von Jonny Kane und Danny Watts oft nicht mitgehen. Dies lässt sich an den Rundentabellen deutlich ablesen, hat aber keine Konsequenzen. Warum auch, denn Leventis zahlt die Zeche. Gerüchten zufolge gibt es andere Veränderungen. Teamchef Piers Phillips soll das Team offenbar verlassen. Bei JRM zählt man auf Ex-Le-Mans-Sieger David Brabham, dessen beste Zeiten aber wohl einige Jahre zurückliegen. Karun Chandhok und Peter Dumbreck fehlt es an LMP1-Erfahrung auf höchstem Niveau.