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  • 15.03.2017 19:50

  • von Oliver Mueller

Cadillac würde mit dem DPi gerne nach Le Mans

In der LMP1 starten bei den 24 Stunden von Le Mans 2017 nur sechs Fahrzeuge: Sollte die Klasse für DPi geöffnet werden?

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Ausstieg von Audi aus der LMP1-Klasse zum Ende der Saison 2016 steht die Prototypenwelt immer noch Kopf. Aktuell kämpfen lediglich Porsche, Toyota und das private ByKolles-Team um die Ehre des Gesamtsiegs beim großen 24-Stunden-Rennen an der französischen Sarthe.

Titel-Bild zur News: Cadillac DPi V.R

Der Cadillac DPi fährt aktuell nur in der IMSA und nicht in Le Mans Zoom

Dazu kommt die gerade für 2017 komplett überarbeitete LMP2-Kategorie, in der nur noch Chassis von vier Herstellern erlaubt sind: Dallara, Oreca, Onroak und Riley. Von denen können in der amerikanischen IMSA-Meisterschaft Abwandlungen mit Hersteller-Input fahren - sogenannte DPi.

Cadillac als einer der drei DPi-Hersteller hat nun erklärt, auch Interesse an einem Start in Le Mans zu haben. "Wir würden gerne unseren Cadillac DPi nach Le Mans schicken. Jedoch in seiner aktuellen Form. Also nur wenn wir den Cadillac-Body und auch den Cadillac-Motor nutzen könnten", erklärt General-Motors-Motorsportchef Mark Kent gegenüber 'sportscar365'.

Zwar zunächst angedacht: Doch kein Platz in der LMP2

Worauf Kent anspielt, ist ganz klar: Bei der Ausarbeitung des neuen technischen LMP2/DPi-Reglements war zunächst angedacht, neben den LMP2 auch die amerikanischen Pendants in Le Mans zu erlauben. Jedoch nicht in voller Konfiguration, sondern mit dem jeweiligen Standard-LMP2-Bodywork. Doch selbst diese Idee wurde später wieder verworfen.

Da in der LMP2 in Le Mans nach aktuellen Regeln somit kein Platz für die DPi ist, gäbe es folglich nur die Möglichkeit eines Starts in der LMP1-Kategorie.

Vom Grundsatz her könnte ein DPi dort auch antreten: Beispielsweise sind die Chassis-Dimensionen der neuen LM2/DPi mit jenen aus der LMP1 gleich. Lediglich der Cadillac-Motor müsste gemäß der aktuellen technischen LMP1-Regeln mit einem Treibstoff-Durchflussmengenbegrenzer ausgestattet werden.

DPi bei den LMP1: Funktioniert das?

Es drängen sich jedoch zwei Probleme auf: Zunächst ist die Frage der Performance. Der Cadillac basiert letztendlich auf dem Dallara-LMP2. Und alle LMP2 wurden unter einem Kostendeckel mit einem Verkaufspreis von knapp einer halben Millionen Euro projektiert. So mussten bei der Entwicklung natürlich entsprechende Kompromisse gemacht werden, um einen Rennwagen in diesem Preissegment gewinnbringend anbieten zu können.

Es darf jedoch bezweifelt werden, ob so ein Wagen dann mit den komplett frei entstandenen Hybrid-Rennern von Porsche und Toyota mithalten könnte.

Punkt zwei wären die LMP1-Regularien an sich: Denn gemäß der aktuellen Regeln dürfen Werksfahrzeuge in der Klasse nur mit Hybridsystem antreten. Cadillac müsste den Einsatz also mit einem Partnerteam, wie beispielsweise Wayne Taylor, durchführen, um unter die private LMP1-Regeln zu fallen - und somit das Hybrid-Gebot zu umgehen.

Hier stellt sich jedoch die Frage, inwieweit Porsche und Toyota mit so einer Konstellation einverstanden wären. Denn diese beiden geben ein Vielfaches des DPi-Budgets aus, um in der großen Klasse in Le Mans starten zu können. Sollte einem anderen Autohersteller mit dieser "günstigen Lösung" die gleiche Ehre zuteilwerden, dürfte dies bei den bislang gesetzten LMP1-Vertretern nicht unbedingt Jubelstürme auslösen.

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