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  • 03.04.2018 12:29

  • von Roman Wittemeier

Ab 2022: Fahren die DPi-Autos in Zukunft mit Hybrid?

Eine mögliche Annäherung bei Reglementgesprächen zwischen ACO, FIA und amerikanischer IMSA: DPi-Hersteller könnten mit "kleinem Einheitshybrid" leben

(Motorsport-Total.com) - In den Gesprächen über eine mögliche gemeinsame technische Basis für die Topklasse in den Langstreckenserien von ACO und amerikanischer IMSA hat es eine kleine Annäherung gegeben. Die DPi-Hersteller haben ihre Bereitschaft signalisiert, ab dem Reglementszyklus 2022 Hybridtechnik einzusetzen. Dieses Technologieelement ist vor allem der bisherigen LMP1-Werksmannschaft von Toyota sehr wichtig. Ohne Hybrid keine Langstrecken-Prototypen - so die klare Ansage der Japaner.

Titel-Bild zur News: Graham Rahal

Die DPi-Autos von Penske-Acura und Joest-Mazda könnten Hybrid bekommen Zoom

Nach einem Meeting von ACO, FIA und IMSA im Rahmen der 12 Stunden von Sebring gibt es immerhin die Aussage von Honda (HPD) und Mazda, dass man sich ab 2022 den Einsatz von Hybridtechnik vorstellen könnte. "Wenn es ein kostengünstiges Einheitssystem ist, dann ist es für uns interessant", schränkt HPD-Entwicklungschef Stephen Eriksen im Gespräch mit 'sportscar365.com' allerdings ein. "Wenn jeder anfängt, sein eigenes System zu entwickeln, dann gehen die Kosten explosionsartig nach oben", mahnt Mazda-Rennleiter John Doonan.

Auch Ford unterstützt die Idee der Einführung von kleinen Hybridsystemen. Man könnte sich der fertigen Produkte von beispielsweise Bosch, Magneti Marelli oder Zytek bedienen. Der Hybrid der Briten wird bereits in der japanischen Super GT300 eingesetzt. Allerdings würde Ford den Bau von eigenen, kostengünstigen Systemen bevorzugen. "Die Balance muss aber stimmen. Wenn man zu viel Spielraum lässt, dann haben wir schnell das, was wir jetzt in der LMP1 sehen", meint Ford-Motorsportchef Mark Rushbrook.


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"Wenn man auf ein echtes Einheitsbauteil setzt, dann geht es für uns ein bisschen zu weit. Man muss Innovationen erlauben, aber die Kosten gleichzeitig im Griff behalten", so der Amerikaner, der damit recht nahe an den Vorstellungen von Toyota liegt. Wichtig für eine mögliche gemeinsame Reglementlösung: Die Amerikaner haben die Zeichen der Zeit erkannt. "Wenn ich die Autoshows in Detroit, Los Angeles oder Genf sehe, dann ist klar, dass jeder Hersteller auf Elektrifizierung und Hybrid setzt. Das ist uns sehr wohl bewusst", sagt IMSA-Chef Scott Atherton gegenüber 'sportscar365.com'.

"In den Gesprächen mit den aktuellen DPi-Herstellern gibt es gute Signale, aber keine wirklich einheitliche Meinung. Immerhin haben alle erkannt, dass wir uns gegen die Entwicklungen auf dem allgemeinen Automobilmarkt nicht wehren können. In der nächsten Generation von Autos muss ein daher wahrscheinlich Hybrid stecken", so Atherton. Für ein gemeinsames Regelwerk hat sich kürzlich allerdings eine ganz andere Hürde ergeben: Die IMSA verlängerte die Laufzeit des DPi-Reglements um ein Jahr auf Ende 2021, während die LMP2- und LMP1-Regularien früher eingeführt werden sollen.

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