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  • 22.05.2012 16:20

Podium in letzter Sekunde für Kaffer

In der dramatischen Schlussphase des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring hatten Pierre Kaffer und seine Kollegen das Glück auf ihrer Seite

(Motorsport-Total.com) - Das legendäre 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2012 endete mit einem weiteren Langstreckenerfolg für Pierre Kaffer. Hinter zwei Audis belegte der Deutsche im Heico-Mercedes-Benz SLS AMG GT3 mit der Startnummer 66 gemeinsam mit seinen Fahrerkollegen Andreas Simonsen, Christiaan Frankenhout und Lance David Arnold in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Rennen Platz drei.

Titel-Bild zur News: Lance David Arnold, Pierre Kaffer

Der Heico-SLS von Pierre Kaffer lief am Nürburgring wie ein Uhrwerk

Die Nummer 66 lief das gesamte Rennen über einwandfrei ohne jegliche Komplikationen. Ein kurzes Problem mit der Servolenkung hatte sich schnell erledigt und so war das Wechseln der Bremsbeläge das Einzige, was außer Tanken, Reifenwechsel und Fahrerwechsel jeweils an der Box, zu erledigen war. Die Boxenstopps wurden präzise wie ein Uhrwerk abgespult. Jeder einzelne Stopp verlief schnell, sodass in einer frühen Phase des Rennens beide Mercedes von Heico auf den Plätzen eins und zwei lagen.

Das diesjährige Rennen war von einer hohen Leistungsdichte gekennzeichnet. Im Qualifying für die 40 stärksten Fahrzeuge zeigte sich die hohe Leistungsdichte der GT3-Boliden. Das 24-Stunden-Rennen erwies sich unter diesen Bedingungen von Anfang an als Sprintrennen. Schon in der ersten Rennstunde kam es zu zahlreichen Unfällen, wodurch viele Trümmerteile auf der Strecke einigen Teams zum Verhängnis wurden. Reifenschäden machten die Hoffnung auf Spitzenergebnisse zunichte. Die beiden Autos des Heico-Teams hatten in dieser Phase den Renngott auf ihrer Seite und blieben von diesen Zwischenfällen verschont.

Ungewöhnlich gut für den Nürburgring erwies sich das Wetter bei diesem 24-Stunden-Rennen, bis auf eine Regenphase in der Nacht am frühen Sonntagmorgen war es trocken, in weiten Teilen sonnig und so erlebten die Zuschauer eine spannende Schlussphase. Etwa 20 Minuten vor Rennende führten die beiden Audis von Phoenix und Mamerow, dicht gefolgt von Kaffers Schwesterauto mit der Startnummer 65. Dahinter lag der Manthey-Porsche auf Position vier, Kaffers Auto folgte auf Platz fünf. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse.


Fotos: 24-Stunden-Rennen Nürburgring


Glück in der turbulenten Schlussphase

15 Minuten vor Schluss kam der drittplatzierte Heico-SLS mit Kühlerschaden neben der Strecke zum Stehen. Die weckte schmerzhafte Erinnerungen beim Team, hatten sie doch im letzten Jahr 30 Minuten vor Ende ihre Hoffnungen auf das Podium wegen eines Antriebswellenschadens begraben müssen. Durch diesen Ausfall lag Kaffers Fahrzeug auf Rang vier. Das Team ahnte, dass dem Manthey-Porsche vor ihnen der Treibstoff ausging und 11 Sekunden vor Rennende konnte die Startnummer 66 den ohne Benzin ausrollenden Porsche kurz vor der Ziellinie überholen und beendete das Rennen auf Position drei.

Die Fahrer ließen sich auf dem Podium lassen. Arnold, der für beide Heico Mercedes SLS AMG GT3 genannt war, stieg mit den drei Fahrern der Startnummer 66 auf das Podium, obgleich er das Rennen ausschließlich auf dem Schwesternauto bestritten hatte. Er bedankte sich bei seinen drei Fahrerkollegen für den Podiumsplatz.

"Das Rennen war der absolute Knaller. Bei noch keinem 24-Stunden-Rennen am Nürburgring waren so viele hervorragende Autos und so viele gute Fahrer am Start", sagt ein müder, aber glücklicher Kaffer nach dem Rennen. "Ich bin jeweils Doppelstints gefahren und habe auch in der Regenphase Sonntagnacht beziehungsweise sonntagmorgens am Steuer gesessen. Es war wirklich schwierig das Auto auf der Bahn zu halten, aber es hat dann doch alles gepasst. Hankook hat super Reifen für die Nürburgring-Nordschleife bereitgestellt und das Heico-Team hat einen fantastischen Job gemacht."

"Schade, dass unser Schwesterauto so kurz vor Schluss liegen geblieben ist, sonst hätte unser Team ein Topergebnis in der Teamwertung gehabt. Aber dieser Podiumsplatz macht mich glücklich und jetzt hoffe ich, dass bei den 24 Stunden von Le Mans das Glück ebenfalls auf meiner Seite ist und ich mit dem Pecom dort erfolgreich sein werde", so Kaffer.